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UGR

Das Unified Glare Rating bedeutet zu Deutsch etwa “Vereinheitlichte Blendungsbewertung”. Das UGR ist ein empirisches Modell, das die psychologische Blendwirkung auf eine Person an einer definierten Position im Raum berechnen kann. Der UGR-Wert wurde von der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE, International Commission on Illumination) mit der Absicht entwickelt, eine international gültige Vergleichsformel zu schaffen. Dieser Wert spielt vor allem in der Lichtplanung für Arbeitsplätze eine große Rolle und wird nach einer Formel des europäischen EN 12464-1-Standards für Innenbeleuchtung berechnet bzw. kalkuliert. Während frühere Modelle jeweils nur die Blendwirkung einer Beleuchtungsquelle heranzogen, kann das UGR auch für eine Gruppe von Leuchten bzw. Lichtquellen berechnet werden. Das UGR beruht auf vielen unterschiedlichen Faktoren und kann daher nur berechnet, aber nicht gemessen werden.

Die Skala des UGR bewegt sich zwischen dem Wert 10 für keine Blendung und dem Wert 30 für maximale Blendung. Nach den deutschen Normen und Vorschriften z.B. in der besagten DIN EN 12464-1 gelten für verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten unterschiedliche UGR Werte. Generell gilt für Bildschirm- und Büroarbeitsplätze der UGR Grenzwert 19. Für Reinigungsarbeiten auf Fluren gilt UGR 28, im Handwerk UGR 22 und z.B. beim technischen Zeichnen der UGR Grenzwert von 16. Zwar zeigt der UGR Wert und seine Berechnung klare Schwächen zur empfundenen Blendwirkung bei bestimmten Leuchten wie großflächigen Lichtquellen oder LED-Lichtquellen mit vielen Leuchtpunkten, jedoch ist derzeit kein besseres Modell in der Erprobung.

Der Begriff der “psychologischen Blendwirkung” beinhaltet den Fakt, dass die Blendung von Person zu Person unterschiedlich empfunden wird. Damit ist z.B. der Wert UGR kleiner gleich 19 auch eine statistische Größe. Er besagt, dass sich 65% der Personen bei dieser Art der Beleuchtung nicht geblendet fühlen. Die restlichen 35% empfinden das Licht demnach als störend. Die Berechnungsformel für den UGR Wert ist relativ kompliziert. Das liegt zum einen daran, dass für die Bewertung Faktoren wie die Form des Raumes, die Oberflächenhelligkeit bzw. der Reflexionsgrad von Boden, Decke und Wänden, die Art und Leuchtdichte aller Leuchten und ihres Raumwinkels sowie die Position des Beobachters herangezogen werden müssen. Dazu kommt dann auch noch die jeweilige Blickrichtung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die subjektiv wahrgenommene Blendung sich aus dem Verhältnis aus der Beleuchtungsstärke und dem Abstrahlwinkel der Leuchten und dem Niveau der Helligkeit des Hintergrundes bzw. der Umgebung ergibt. Dabei wird gern das Beispiel des Autofahrers verwendet, der in der Nacht von einem entgegenkommenden Fahrzeug mit Fernlicht extrem geblendet wird, während der gleiche Vorgang bei höchsten Sonnenstand im Sommer kaum eine Blendung hervorrufen wird.

Wenn auf dem Datenblatt einer Leuchte ein UGR-Wert angegeben wird, sagt diese Angabe nichts über die Leuchte an sich aus, sondern beschreibt ihre Blendwirkung in einer tabellarischen Standardsituation. Dabei handelt es sich um einen Raum mit einer bestimmten Größe und typisch reflektierenden Wänden, Decken und Böden. Sobald selbst in diesem theoretisch vorhandenen Standardraum auch nur eine Leuchte hinzukommt, hat der angegebene UGR Wert für sich genommen keine Bedeutung mehr.

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