Die Beleuchtung im Pflegeheim oder Altenheim
Als Leuchtenhersteller sind wir häufig an Projekten in sozialen Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens beteiligt.
Pflegeheime und Altenheime
richtig Beleuchten
Die Beleuchtung in Altenheimen und Pflegeheimen sollte sich grundsätzlich nach den Sehaufgaben richten. Was ist jedoch, wenn die Nutzer der Beleuchtung den Sehaufgaben nur eingeschränkt nachkommen können? Die Sehleistung der Augen lässt im Durchschnitt bereits ab dem 40. Lebensjahr nach und ist bei vielen Senioren oder pflegebedürftigen Menschen noch stärker vermindert. Dazu kommen die im höheren und höchsten Lebensalter zunehmend auftretenden Beeinträchtigungen, wie sie sich zum Beispiel aus einer Demenz ergeben können.
Anders als im Krankenhaus dient ein Pflegeheim oder Altersheim nicht nur der zeitweisen Unterbringung während der Behandlung. Die Menschen wohnen hier und haben einen Anspruch auf eine anheimelnde Beleuchtung, die das Wohlbefinden hebt und in seinem Charakter an die jeweilige Tageszeit angepasst ist. All diese Faktoren stellen besondere Anforderungen an den Architekten, Lichtplaner aber auch den Hersteller der verwendeten LED-Leuchten und damit das gesamte Lichtmanagement.
LED Beleuchtung Seniorenheim
Wirtschaftliche Aspekte der LED-Beleuchtung
im Altenheim
Der Betrieb eines Altenpflegeheims muss immer auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Heute ist es offensichtlich, dass bei jedem Neubau und bei jeder Renovierung der Einbau von LED-Leuchten bei weitem vorzuziehen ist. Ähnlich wie im Krankenhaus machen die Kosten von Licht und Beleuchtung im Seniorenheim mindestens 20% der Energiekosten aus, ein eminent wichtiger Faktor. Selbst eine hochmoderne Ausleuchtung, die z.B. mit einer circadianen Lichtanpassung, dezentraler und programmierter Sensorsteuerung und Anpassung der Lichtstärke arbeitet, erzielt im Verhältnis zu alten Lampen und Leuchtstoffröhren mit ihren herkömmlichen Vorschaltgeräten hohe Einsparungen.
Diese belaufen sich je nach Anlage auf bis zu 80%. Zudem erfüllen die modernen LED-Leuchten alle Ansprüche sowohl an die Blendfreiheit wie an die Flimmerfreiheit und den Abstrahlwinkel. In Bezug auf die Möglichkeiten manuell zu regelnder oder programmierbarer Abläufe und Lichtszenarien stellen sie alle bisherigen Formen der Beleuchtung in den Schatten. Für das jeweilige Design der Leuchten ergibt sich eine Vielzahl an Möglichkeiten, die für jeden Geschmack passend gestaltet werden können.
Bedingungen und Anforderungen der Beleuchtung im sozialen Einrichtungen
Wie schon erwähnt lässt im Alter die Sehfähigkeit nach. Im Durchschnitt können 80-jährige Menschen auf der Pflege eine bis zu zehnmal so hohe Lichtstärke für die gleiche Sehleistung benötigen. Im Sinne optischer Barrierefreiheit hat das aber nicht nur Auswirkungen auf die benötigte Beleuchtungsstärke gerade für Eingangsbereich, Übergangsbereiche und Flure. Die Blendempfindlichkeit nimmt ebenso zu, wie die Anpassung an grelles Licht und die Sehschärfe überhaupt nachlässt. Die Wahrnehmung der Farben ist vermindert, und die Tiefenwahrnehmung ist eingeschränkt. All dies hat Auswirkungen auf die Bewegungsmöglichkeiten der Bewohner sowohl im eigenen Zimmer wie auch auf den Fluren und in den Gemeinschaftsräumen. Bei vielen Älteren führt das Nachlassen der Wahrnehmung der blauen Anteile im Licht zu einer Verschiebung des biologischen Rhythmus, was zu einer veränderten Zeitwahrnehmung auch im ganzen Organismus führen kann. Die Versorgung mit echtem Tageslicht ist häufig allein durch die baulichen Möglichkeiten eingeschränkt. Geringere Aktivität am Tag und Schlafstörungen in der Nacht sind die Folge, die sich speziell bei Demenz auch im bekannten ruhelosen Verhalten ausdrücken kann und manchmal zu nächtlichem Umherlaufen führt.
Indirektes Licht mit hoher Beleuchtungsstärke
Generell nachlassende Sehfähigkeit und Erkrankungen wie Demenz oder der graue Star ziehen noch andere Beschwerden für Ältere nach sich. Die Schattenbildung und die Spiegelungseffekte können verwirrend wirken, das Phänomen des “überholenden Schattens” oder Spiegelungen auf dem Boden können die Bewohner sowohl psychisch beeinträchtigen wie auch zu falschen Annahmen hinsichtlich der Wegeführung verleiten. Eine nicht ausreichend bzw. blendfrei beleuchtete Fahrstuhltür und natürlich vor allem die Treppenstufen stellen dann teils gefährliche Hindernisse dar. Stürze müssen gerade bei älteren Menschen nach Möglichkeit vermieden werden. Dazu kommt mit der entsprechenden Pflege ein erhöhter Zeitbedarf für das Personal. Eine lichtstarke Grundbeleuchtung sollte möglichst indirekt sowie blendungs- und schattenfrei erfolgen und wird am besten mit großflächigen LED-Leuchten mit hoher Beleuchtungsstärke und gut streuendem Licht realisiert.
Dynamisches Licht im Seniorenheim
Dazu ein Beispiel: In Studien in einem Wiener Pflegeheim wurden deutlich messbare Unterschiede im nächtlichen Betrieb gemessen, wenn eine circadiane Lichtsteuerung nach den Prinzipien des Human Centric Lighting die Wahrnehmung der Änderungen des Lichts im Tagesablauf in allen Innenräumen ermöglicht. Bereits nach acht Wochen wurde eine signifikante Reduzierung von Störungen in 75% der Nächte gemessen, wenn melanopisch förderliches Licht eingesetzt wurde.
Die Wirkweise des dynamisch gesteuerten Lichts mit seinen erhöhten Blauanteilen am Morgen und der wärmeren Beleuchtung mit mehr rötlichen Anteilen am Abend führte aber außerdem zu einer deutlichen Steigerung der Kommunikation mit mehr sozialen Interaktionen und mehr Teilnahme an hauswirtschaftlichen Tätigkeiten – einer klaren Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit. Allein der verminderte Zeitbedarf in der Nacht stellt für das Personal eine spürbare Entlastung dar.
Die Ansprüche und Anforderungen des Personals in der Pflege
Dazu kommen weitere berechtigte Ansprüche der Angestellten in der Pflege. Diese benötigen wie das Personal im Krankenhaus für viele vorzunehmende Handlungen ganz andere Lichtstärken und -farben, um nicht nur hochkonzentriert, sondern möglichst auch ermüdungsfrei und gleichzeitig mit möglichst wenig Stress arbeiten zu können. Das hat nicht nur Konsequenzen für die Beleuchtung am Bett und im gesamten Zimmer des Bewohners.
Ein spezielles Licht für die Reinigung in den Fluren wird einen anderen Charakter aufweisen müssen als die Nachtbeleuchtung. Besprechungsräume und Ruhezonen sind dementsprechend unterschiedlich oder multifunktionell zu beleuchten. Es ist vor allem die hohe Variabilität der LED-Beleuchtung, die das moderne Lichtmanagement im Altenpflegeheim charakterisiert.
Richtlinien und Normen für die Beleuchtung im Pflegeheim
Gesetzgeber und Verbände haben mit Normen und Richtlinien die Anforderungen an ein barrierefreies und behindertengerechtes Wohnen auch für das Licht festgelegt. In Deutschland gelten Normen wie in der DIN EN 12464-1, der DIN SPEC 67600 und Empfehlungen wie aus der VDI-Richtlinie 6008.
Die heutigen Regelungen gehen bereits auf die Erkenntnisse der Lichtforschung der letzten 15 Jahre ein und beziehen circadian gesteuertes Licht nach dem Tagesablauf mit ein. Hier werden immerhin schon unterschiedliche Szenarien für die Tag- und Nachtbeleuchtung empfohlen, die mit veränderten Farbanteilen der inneren Uhr des Menschen nicht widersprechen.
Lichtstärke und dynamisches Licht
Die DIN 12464-1 regelt die Vorgaben für die Leuchtdichte, die Lichtstärken, die Gleichmäßigkeit, die Vermeidung von Blendung und Flimmerlicht sowie die Lichtfarbe und Ansprüche an eine hohe Farbtreue der Beleuchtung. Die SPEC 67600 ist eher auf die biologischen Auswirkungen der Beleuchtung ausgerichtet. Hier wird sogar die Möglichkeit einer dynamische Steuerung mit einbezogen, um zum Beispiel am Morgen mit einem höheren Blauanteil den Heimbewohnern eine tägliche Synchronisierung ihrer hormonellen Balance über die Rezeptoren in den Augen anzuregen.
In Augenhöhe ist eine zylindrische Beleuchtungsstärke von mindestens 400 Lux sinnvoll, die einer horizontalen Beleuchtungsstärke von mindestens 200 Lux am Boden entspricht.
Das Licht in den Zimmern
Selbstverständlich muss die Innenarchitektur in die Beleuchtungsplanung mit einbezogen werden, was die Beschilderung und gute Erkennbarkeit von Hindernissen und Wegen angeht. Farblich abgesetzte Schilder und gut ausgeleuchtete Fußmatten und ähnliches tragen entscheidend zur Sicherheit bei. Die Zimmer der Bewohner sind mit 200 – 300 Lux am Boden so zu beleuchten, dass alle Einzelheiten klar zu erkennen sind.
Ein nächtliches Orientierungslicht von zum Beispiel 100 Lux kann nach einer nächtlichen Bewegungsmeldung im Sensor stufenlos langsam angehoben werden, um die Adaption ohne Blendung zu erleichtern. Leseleuchten passen sich idealerweise per Dimmer den ganz unterschiedlichen Sehleistungen der Bewohner an. Entweder durch variable Lichtgestaltung aus den vorhandenen LED-Leuchten oder mit eigens angebrachten Bett-Leuchten kann die benötigte Pflege durchgeführt werden.
Fazit für ein gutes Licht
im Altenpflegeheim
Insgesamt wird die gesamte Lichtplanung im Altenpflegeheim davon getragen werden, ein angenehmes und stressfreies Wohnklima bei gleichzeitig guter Sicht zu ermöglichen. So fühlen sich ältere Bewohner aufgehoben und sicher. Wenn mit einer dynamischen Lichtsteuerung die natürlichen Lichtverläufe über den Tag und die Nacht nachgebildet werden, wird damit nicht nur die Gesundheit und Lebensqualität erhöht, sondern auch das Personal und damit das Budget entlastet.
SARO-lux, Ihr Kontakt zu einem
Leuchtenhersteller mit Erfahrung
Sowohl auf unserer Website wie in Presseartikeln und anderen Veröffentlichungen von SARO-lux finden Sie bei Bedarf weitere Informationen über gute Beleuchtung und gutes Licht mit dynamisch gesteuerten LED-Leuchten. Gerne lassen wir Ihnen auf Wunsch entsprechende Referenzen zukommen. Lassen Sie sich bei Interesse einige unserer Projekte vorstellen.
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